Das Einmal Eins der Küche Teil 2

Veröffentlicht am 22. Juli 2023 um 07:45

Im Ersten Teil habe ich Dir ein bissel von Messern erzählt und Dir versprochen wie Du Dein Messer am besten pflegst, aufbewahrst, welches Brett Du brauchst und noch einige andere Tipps mehr, nun denn, zum zweiten Teil:

 

Die Aufbewahrung

Nun komme ich auch gleich zur Aufbewahrung. Ein heikles Thema, bei dem ich mich bestimmt bei einigen  Firmen sehr unbeliebt mache.

Messer gehören weder in einen Messerblock noch an eine Magnetwand!!!

Messerblöcke, meist aus Hartholz, schön lasiert oder lackiert, zeigen jedem Besucher was für eine tolle Messersammlung Du hast. Was sie aber nicht sehen und Du auch nicht, sind die vielen Bakterien, Keime & Co die sich im Holzmesserblock sammeln, vermehren und dann prima an eventuell saubere Messer wieder abgeben.

Warum sollen wir nochmal gleich, keine Holzgriffe oder Holzbretter in der Küche benutzen? In der Profiküche gibt es diese sinnlose Erfindung jedenfalls nicht!

Und eine Magnetleiste, meistens an der Wand festgemacht, ordnet die Messer, schön der Größe nach aufgereiht. Auch hier sammeln sich Keime & Co, zwar nicht so schlimm wie im Messerblock aber noch schlimmer ist das Wort Magnet!

Messer bestehen aus Metall, Edelstahl. In seinem Inneren befinden sich kleine Metallhärchen, die sich mit jedem Schleifen in die richtige Richtung neigen. Stehen alle Metallhärchen in der richten Richtung ist das Messer scharf. Wird das scharfe Messer jetzt an die Magnetwand gehängt, schwirren die Metallhärchen an den Stellen, an dem das Messer anliegt wieder wild herum und das Messer ist dort wieder stumpf. Auch diese Erfindung gibt es in der Profiküche nicht und wenn, dann hängen da Sparschäler, Buttermesser oder Keramikmesser dran.

Ein gelernter Koch hat im Normalfall seine Messer entweder in einer Schublade, in der ein bis zwei Handtücher liegen, die regelmäßig gewechselt werden oder eben seine Messertasche aus Leder oder Kunststoff in dem jedes Messer seine eigene Hülle hat.

Die erwähnten Erfindungen zielen auf Ahnungslose, denen es mehr wert ist, edle Messer zu präsentieren als sie zu gebrauchen.

 

Ein kurzes Abschweife zu dem Keramikmesser. In der Haushalts- oder Hobbyküche sind diese Messer eine tolle Erneuerung. Sie werden nicht so schnell stumpf und sind widerstandsfähiger als gedacht. Als Zusatzmesser ist es bestimmt eine tolle Ergänzung.

Nicht so in der Profiküche, denn bei uns sind diese Messer, so hohen Anforderungen ausgesetzt, das sie dem nicht gewachsen sind.

 

Pflegetipps

Wie pflege ich meine Messer? Du sollst sie auf Händen tragen aber nicht mit ihnen ins Bett gehen, dass könnte dann doch zu weit gehen.

Messer mögen es warm, seifig und sanft. Hört sich seltsam an, ist aber so.

Vor dem Gebrauch werden sie kurz geschliffen, nach dem Gebrauch, bevor sie wieder in die Schublade kommen mit warmen Seifenwasser und weichem Tuch gewaschen, ja auch der Griff. Bitte nicht den bekannten gelben Schwamm mit dem grünen Unterteil benutzen, der macht das Messer auch wieder stumpf. Und natürlich keinen Draht- oder Teflonschwamm benutzen. Abtrocknen und fertig ist es.

Mein erstes Messer war ein langes und schmales Konditoren Sägemesser, klar oder? Dieses Messer hat zwar, durch das ganze Schleifen kaum noch einen Wellenschliff, aber es ist immer noch scharf und wird auch immer noch von mir benutzt, nach mehr als dreißig Jahren!

Wenn Du Deine Messer pflegst und auch richtig behandelst, also nicht in die Spülmaschine legen, mit dem Küchenmesser Geschenkpapier zurechtschneiden oder Deine Blumen kürzt, halten sie Dein Leben lang!

 

Welches Brett brauchst Du?

Ich könnte jetzt auflisten, welches Nahrungsmittel auf welchem Untergrund geschnitten werden sollten, wie Käse auf Marmor, Brot auf Holz und alles andere auf Kunststoff.

Ich kann nur aus langjähriger Erfahrung in Profiküchen und meinem Haushalt sprechen: das einzige wahre Brett für alles in der Küche besteht aus hartem Kunststoff. Meist in weiß, blau oder dunkelrot. Die Farben spielen keine Rolle wenn es um die Qualität geht, macht es jedoch einfacher bei der Auswahl der Nahrungsmittel. Weiß für Obst und Brot, blau für Fisch und dunkelrot für Gemüse und Fleisch, wenn möglich nicht alles Gleichzeitig. Und wenn Du doch Fleisch und Gemüse gleichzeitig schneiden willst, dann einfach das Brett wenden.

Kaufe Dir ein bis zwei Bretter, die ganz wichtig, auch in die Spülmaschine passen und versuche gleich welche zu finden, die keine Auslaufrinne haben, die nur stört und schlecht sauber zu halten ist – ja auch hier ist die Auslaufrinne völlig überflüssig.

Zur besseren Liegeposition lege ich ein feuchtes Handtuch darunter, dass das Rutschen verhindert und gleichzeig alles Flüssige, was vom Brett herunter fließen sollte, aufsaugt. 

 

Und was brauche ich sonst noch?

Tja, was braucht es noch in der Küche? Es gibt einige Küchenhelfer, die ich nicht mehr missen mag, da wäre als erstes der Zauberstab oder Stabmixer. Mit dem kannst Du Dir leicht Pesto selbst machen oder Suppen pürieren oder auch die Butter unter Deine Saucen mixen, damit sie eine weichere Konsistenz bekommt. Ich mach mit ihm auch die Knoblauchpaste oder ein schnellen Milchshakes.

Der Zauberstab sollte ein Markenprodukt sein, bei dem der untere Teil aus Metall besteht, glaubt mir, Du hast mehr Spaß mit ihm.

Dann wäre da noch das Handrührgerät, mit dem kannst Du kleine Teigmengen für Brot oder Kekse rühren oder die Sahne schlagen für den Kuchen.

Auch hier sollte es ein Markengerät sein. Achte darauf, dass die Einsteckhülsen am Gerät aus Metall sind! Wenn nicht, frag den Verkäufer, ob Du das Gerät mal anmachen darfst, klappert oder scheppert es, kauf Dir lieber ein Anderes.

 

Umso wichtiger wäre da der Holzlöffel, die Palette, der Teigschaber und ganz wichtig der Kartoffelstampfer (ein altes Familienerbstück!).

Der Holzlöffel wird von mir bei der Gelierprobe wie auch zum Umrühren von Eintöpfen benutzt. Er besteht aus unbehandeltem Holz und ist mein ständiger Begleiter in der Küche. Ist er irgendwann nicht mehr so schön, wandert er eben in den Kamin und ich kauf mir einen Neuen.

Die Plastikpalette habe ich früher sehr oft benutzt um Pfannkuchen oder Bratkartoffeln zu wenden. Den Teigschaber (es kann auch nur ein Stück flaches Plastik sein), brauche ich immer beim Brot oder Kuchen machen. Ich nehme ihn aber auch, um gehackte Kräuter vom Brett zu schieben.

Und der Kartoffelstampfer ist mein Ein und Alles, nicht nur, weil er ein Erbstück ist, sondern auch, weil er einfach eine tolle Erfindung ist! Ich finde, ich könnte mal wieder Kartoffelstampf essen!

 

Ich hoffe Dir hat dieser Ratgeber gefallen. Wenn Ja, schreib mir. Du kannst auch gerne Fragen stellen, die ich gerne bereit bin zu beantworten.

Bis dann

Dein Lars Koch

 

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